Es hat in Strömen geregnet, die Gullis quollen über und das Wasser lief quer durch unsere Werkstatt … und dann klingelte mein Wecker am Mittwochmorgen und der schöne Traum war geplatzt.
Ich habe mich am Dienstag entschieden, doch auf 13 ha unserer Fläche Gründüngung auszusäen und dabei alles auf eine Karte gesetzt. Da war die Wettervorhersage, die mehrere Tage lang schönen Regen ab Freitagnachmittag versprochen hatte. Als am Freitag um 14 Uhr klar war, dass die Regenwand südlich von Bremen an uns vorbeizieht, war ich schwer enttäuscht. Nun liegt die Saat weiterhin im staubigen Acker.
Es gibt aber auch Positives in der Trockenheit: Unsere Zwiebeln liegen fein auf dem Acker und werden von der Sonne für die Lagerung getrocknet. Nachdem sich am Freitag der vergangenen Woche einige wenige Helfer zur gemeinsamen Zwiebelernte eingefunden haben, bieten wir am Mittwoch und Donnerstag, 31.08. / 01.09., eine weitere Möglichkeit zur Beteiligung an ;-)) Meldet euch gerne kurz per Mail bei Imke unter kontakt@solawi-oldenburg.de, wenn ihr mit unserem Gärtnerei-Team „in die Zwiebeln gehen“ wollt !
Das ist das Schöne an einem landwirtschaftlichen Gemischtbetrieb, wie wir es seit Jahren sind: ein vielfältiger Hof mit Pflanzenbau und Tierhaltung, so wie es das Ideal eines Biohofes und speziell eines Demeterbetriebes ist. Dies wird nun auch noch einmal wissenschaftlich von der Uni Kiel bestätigt, die auf ihrem Öko-Versuchsbetrieb Lindhof nach jahrelangem ausschließlichem Ackerbau wieder Milchkühe in ihren Betriebskreislauf integriert hat. Und was ist das Ergebnis ? Die Bodenfruchtbarkeit nimmt wieder zu ! Der wertvolle Mist der Kühe hat eine deutlich bodenverbessernde Wirkung im Vergleich zum viehlosen Betrieb, wo nur mit Gründüngungen gearbeitet wird. Ein kurzer Artikel dazu findet sich in der aktuellen Ausgabe des Bioland-Fachmagazins. Ich nehme das als Schulterklopfer für uns und sehe darin eine Bestätigung, weiter auf Tierhaltung im richtigen Maße zu setzten – auch wenn dies gesellschaftlich immer wieder in Frage gestellt wird. Der Gemischtbetrieb bietet auch wirtschaftlich mehr Sicherheit, da -wenn eine Kultur nichts wird wegen fehlendem Regen etc.- andere Kulturen oftmals von der Situation profitieren. Übrigens findet sich ein etwas älterer Artikel zum Thema „Weidemilch / Klima“ online ;-))